Am 11. Dezember geht es in Port Louis auf Mauritius für eine 14 tägige Kreuzfahrt durch den Indischen Ozean an Bord von AIDAblu. Das erste Ziel dieser Reise ist die Insel La Réunion, welche das
südlichste französische Übersee-Département und somit Teil der Europäischen Union ist. Von dort aus geht es nach Mahé auf den Seychellen, wo wir zwei Tage lang Zeit haben die schönsten
Flecken den Insel zu entdecken. Es folgen drei Ziele auf Madagaskar: Antsiranana, Nosy Be und Tamatave, bevor die Reise auf Mauritius endet.
Für diese Reise nutzen wir das von AIDA angebotene Anreisepaket, da es keine annehmbare Flugverbindung für eine individuelle Anreise gibt. Somit brauchen wir uns diesbezüglich um nichts weiter kümmern. Der Zubringerflug von Hamburg nach Düsseldorf startet um 11:30 Uhr. Das Gepäck wird direkt nach Mauritius durchgecheckt, sodass wir uns in Düsseldorf nicht um unser Gepäck kümmern müssen. Der Weiterflug nach Mauritius startet gegen 15 Uhr. Die voraussichtliche Flugzeit beträgt 11 Stunden und 45 Minuten. Bereits an Bord des Flugzeugs erhalten wir zwei Dokumente zum Ausfüllen, welche für die Einreise nach Mauritius zwingend benötigt werden: die Einreisekarte und eine Gesundheitserklärung. Bereits kurz nach halb sechs in der Früh landet die Maschine auf dem Flughafen von Mauritius.
Die Einreise ist unkompliziert und die Koffer drehen bereits ihre Runden auf dem Kofferband, sodass wir im Nu im Transferbus zum Schiff sitzen. Das Cruiseterminal in Port Louis, welches wir gegen 7:00 Uhr erreichen, ist einfach nur ein großes Zelt. Trotz der frühen Uhrzeit ist der Check-In überlaufen, sodass es etwa eine dreiviertel Stunde dauert, bis wir unsere Bordkarte in Händen halten und aufs Schiff können. Da die Kabine noch nicht frei ist, begeben wir uns direkt ins Marktrestaurant zum Frühstücken. Danach geht es an den Pool, denn in weiser Voraussicht, haben wir im Handgepäck Badesachen dabei. Ab etwa 11:00 Uhr können wir unsere Kabine beziehen.
Nach dem Einrichten geht es mit einem Shuttleboot, welches direkt an der Pier, wo AIDAblu liegt, startet ins Zentrum. Für die Fahrt werden 2,- Euro pro Person fällig, dafür ersparen wir uns bei über 30°C aber den etwa 20 bis 30 minütigen Fußmarsch dorthin. Direkt an der Anlegestelle befindet sich ein kleines Einkaufszentrum. Entgegen der Aussage der Rezeptionisten von AIDAblu werden hier aber weder Euro noch die auf Empfehlung von AIDA eingetauschten US Dollar akzeptiert. Somit wechseln wir in der Wechselstube einige Euro in die Landeswährung Mauritius Rupien. Tipp: Für den Geldwechsel wird ein Ausweisdokument benötigt. Es empfiehlt sich bar zu zahlen, da für Kreditkartenzahlung ein massiver Preisaufschlag erfolgt. So hätte uns die bei Barzahlung erworbene Ware umgerechnet 7 Euro gekostet, bei Zahlung mit Kreditkarte wurden aber 12 Euro verlangt - daher haben wir lieber Geld eingetauscht.
Auf eigene Faust geht es durch die Altstadt von Port Louis. Unser Ziel ist der Central Market, welcher einen wunderbaren Einblick in das Alltagsleben der Einheimischen gewährt. In den alten Hallen werden Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Gewürze sowie Kleidung und allerlei Souvenirs angeboten.
Vom Markt aus geht es zum Fort Adélaide, welches auf einem Hügel liegt und einen schönen Blick über die Stadt und den Hafen bietet, welcher einen für den strapaziösen Aufstieg belohnt. Die Festung wurde zwischen 1834 und 1840 zum Schutz vor Aufständen erbaut, die nach Abschaffung der Sklaverei erwartet wurden. Heute dient die Festung für Konzertvorführungen und Ausstellungen. Auf der ältesten Rennbahn der Südhalbkugel von 1812, der Champ de Mars, welche von der Festung aus gut zu sehen ist, finden Pferderennen statt, die die Einheimischen mit der ganzen Familie besuchen.
Auf dem Rückweg geht es durch China Town, welches man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. In den Gassen locken viele kleine Geschäfte mit exotischen Angeboten. Mit vielen Eindrücken geht es mit dem Shuttleboot zurück auf AIDAblu, wo am Abend das obligatorische Sektbuffet, die Lasershow, die Begrüßung durch Generalmanager und Entertainment Manager sowie die Eröffnungsshow der AIDAstars stattfinden. Ein toller Abschluss für einen tollen ersten Tag.
Für den heutigen Tag haben wir über AIDA einen Ausflug in den Inselsüden gebucht. Dieser kostet rund 70,- Euro pro Person und hat eine angegebene Dauer von 5 Stunden. Los geht es bereits um 8:15 Uhr.
Das erste Ziel ist der hoch oben auf dem erloschenen Vulkan gelegene Krater Trou aux Cerfs, von dem aus man einen spektakulären Ausblick auf die Insel und insbesondere den Mont du Rempart genießen kann. Danach geht es zu einer Werkstatt für Schiffsmodelle, die für ihre nach Originalplänen erbauten Modelle historischer Schiffe bekannt ist. Hier erfahren wir viel über die Herstellung der Modelle und können im Ausstellungsraum viele tolle Schiffsmodelle bewundern.
Im Anschluss geht es zu einem Hindutempel mit einer berühmten Statue von Shiva, welcher am Ufer des in einem Vulkankrater gelegenen heiligen Sees Grand Bassin liegt. Der See und der Tempel stellen eine der ältesten Pilgerstätten der Hindus dar. Das nächste Ziel nach der Tempelbesichtigung ist der Aussichtspunkt Black River, von dem aus der Black River Gorge mit der tiefsten Schlucht auf Mauritius zu sehen ist.
Das letzte Ziel dieses Ausflugs ist ein wahrhaft magischer Ort: die Wasserfälle von Chamarel und die Siebenfarbige Erde. Hier entfaltet sich vor unseren Augen ein einmaliges Naturschauspiel: Die mehrfarbige Vulkanasche ergibt auf natürliche Weise ein geordnetes Bild in sieben Farbtönen, dem noch nicht einmal Regenfluten und ungünstige Wetterbedingungen etwas anhaben können. Zudem sind auf dem Gelände der Siebenfarbigen Erde Riesenschildkröten zu Hause und können beobachtet werden.
Zu unserer Überraschung gibt es auf dem Rückweg zum Schiff spontan noch einen Fotostopp über der von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannten Le Morne Bucht. Hier besteht auch die Möglichkeit sich an einem lokalen Stand mit Kokosnusswasser oder Zuckerrohrwasser zu erfrischen. Kurz vor Erreichen von Port Louis stoppen wir an einem weiteren sehr farbenfrohen Hindutempel, dem Tamil Tempel, wo die Möglichkeit besteht, sich segnen zu lassen. Durch die zusätzlichen Stopps und die vielen interessanten Erklärungen unseres Guides dauert der Ausflug letzten Endes zwei Stunden länger als ursprünglich geplant - jede zusätzliche Minute ein Gewinn!
Um 17:00 Uhr steht die obligatorische Seenotrettungsübung statt, eine Pflichtveranstaltung für alle Gäste an Bord, damit dann gegen 17:45 Uhr die Reise mit dem Sailaway starten kann. Dieses schauen wir uns vom Außenbereich auf Deck 5 an und genießen bis etwa 19:00 Uhr die leichte Brise und genießen das Untergehen der Sonne.
Den heutigen Tag lassen wir ganz entspannt starten: erst ein gemütliches Frühstück und dann genießen wir bis mittags die Sonne auf dem Pooldeck sowie das kühle Nass.
Ab 14:00 Uhr startet unser für rund 80,- Euro pro Person gebuchter Ausflug nach St. Leu, wo als Höhepunkt des Ausflugs ein Besuch der Pflege- und Aufzuchtstation für Schildköten auf dem Programm steht. Der Ausflug ist mit einer Dauer von viereinhalb Stunden ausgewiesen.
Bereits auf der Fahrt nach St. Leu beginnt es zu regnen. Unser Guide erklärt uns, dass es auf La Réunion normal ist, dass es zum Nachmittag kurze Schauer gibt, da die feuchte Luft vormittags aufsteigt, an den Bergen hängen bleibt und am Nachmittag abregnet. Er betont, dass es in St. Leu aufhören wird, da der Ort eher regenarm ist - leider eine Fehleinschätzung.
Im Zentrum von St. Leu angekommen, wird der Regen während wir vor dem alten Rathaus stehen immer stärker, sodass wir kurzerhand in ein historisches Gebäude gehen, wo der Guide und weitere Informationen zur Geschichte von St. Leu erzählt. Der geplante weitere Spaziergang entlang geschichtlich wichtiger Gebäude sowie die geplante Freizeit in der Stadt entfallen leider, da der Himmel die Schleusen inzwischen vollkommen geöffnet hat.
Stattdessen geht es zum Marché, einem Markt für traditionelle Handwerkskunst, wo Waren wie handgemachte Musikinstrumente, Schmuck und kleine Kunstwerke angeboten werden. Nach ausreichend Zeit zum Stöbern, geht es dann zur Schildkrötenaufzuchtstation. Da die meisten Anlagen im Freien sind, beginnen wir mit einer ausgiebigen Tour durch das angegliederte Museum, welches sich dem Schutz der Schildkröten und der Meere widmet und auf die Verschmutzung und Gefahren von Plastik aufmerksam macht. Dem Museum angeschlossen ist eine Werkstatt in der Schmuck aus Schildkrötenpanzern hergestellt wird. Die Einnahmen fließen in die Pflege und Aufzucht der Tiere. Von der Beobachtungsstation aus können wir Fische und Schildkröten im Hauptbecken durch die Glasscheibe beobachten. Da es immer noch regnet als stünde man unter der Dusche entfällt der Rundgang im Außenbereich, wo sich die Aufzuchtbecken befinden.
Stattdessen geht es auf die Rückfahrt. Zur "Entschädigung" fahren wir aber nicht über die Autobahn zurück, sondern durch die Ortschaften St. Gilles und St. Paul und erhalten sozusagen eine zusätzliche Panoramafahrt.
Den zweiten Tag auf La Réunion nutzen wir spontan dazu, die Inselhauptstadt St. Denis auf eigene Faust zu erkunden, da der Ort Le Port, wo AIDAblu liegt, nichts für Touristen zu bieten hat - nicht mal eine öffentliche Busanbindung. Somit haben wir die Wahl entweder mit dem Taxi für etwa 45,- Euro je einfache Fahrt nach St. Denis zu kommen oder mit dem von AIDA angeboten Transferbus für 40,- Euro pro Person für Hin- und Rückfahrt. Wir entscheiden uns für die zweite Option: Der Transferbus startet um 9:00 Uhr und die Fahrt dauert etwa 30 Minuten.
Für unsere Erkundungen haben wir drei Stunden Zeit, da der Bus um 12:45 Uhr die Rückfahrt beginnt. Wir schlendern zunächst ein wenig kreuz und quer durch die Stadt, um auf dem Weg zur Promenade ein paar Geocaches einzusammeln.
Nach ein wenig Zeit an der Promenade geht es die Rue de la Victoire entlang ins Zentrum. Dabei kommen wir zunächst zur Kathedrale Saint-Sauveur, die seit 1850 Bischofskirche von La Réunion ist. Diese besichtigen wir auch von innen. Obwohl es eine katholische Kirche ist, erscheint diese sehr schlicht.
Direkt an der nächsten Straßenkreuzung befindet sich das Monument aux morts und das Alte Rathaus, welches mit seiner neoklassizistischen Fassade ein echter Blickfang ist. Unweit des Alten Rathauses befindet sich die Villa Déramond-Barre, welche Wohnsitz vieler bekannter Persönlichkeiten war, wie zum Beispiel von Raymond Barre, dem auf La Réunion geborenen französischen Ministerpräsidenten.
Von hier aus geht es zum Grand Marché, einer riesigen Markthalle, wo man das sehr sehenswerte Markttreiben verfolgen kann oder auch direkt daran teilnehmen kann und sich eifrig mit Souvenirs eindeckt. Durch die Stadt geht es wieder zurück zur Uferpromenade Barachios ("kleiner Hafen"), wo sich auch die Statue von Roland Garros sowie ein Kinderspielplatz befinden. Wir genießen auf einem schattigen Plätzchen den Blick auf das blaue Meer und lassen den Ausflug Revue passieren, bevor es zur Bushaltestelle geht, da der dreistündige Aufenthalt sich dem Ende nähert.
Wie bereits am Vortag beginnt es auch heute zum Nachmittag stark und ausdauernd zu regnen, sodass wir den Großteil des Nachmittags regengeschützt im Außenbereich auf Deck 5 verbringen, um an der frischen Luft den Vorteil zu nutzen, dass La Réunion zur EU gehört und wir somit nach deutschem Tarif unser Mobiltelefon und den Internetzugang nutzen können.
Heute ist das Wetter einfach traumhaft: bereits am Vormittag 29°C, der Himmel ist nahezu wolkenfrei bei einer leichten Brise. Die See ist ruhig, der Wellengang liegt bei maximal 2 Metern - also ein perfekter Tag zum Relaxen auf dem Pooldeck. Die Pools bieten zwischendurch eine leichte Abkühlung.
Am Nachmittag heißt es im Theatrium "Kunst unterm Hammer": Es findet eine von der Galerie organisierte Kunstauktion statt, bei der ausgewählte Werke versteigert werden. Besondere Spannung bieten die "Blind Dates", bei denen auf verhüllte Kunstwerke geboten wird. Erst nach Abschlag erfährt der Bieter, welches Exponat er ersteigert hat. Zudem werden diverse sportliche Aktivitäten angeboten: Tischtennis, Shuffleboard oder auch Volleyball.
Der zweite Tag auf See ist vom Wetter her leider nicht so schön wie der Vortag: es ist zwar immer noch 28°C warm, aber stark bewölkt und immer wieder kleine Regenschauer. Somit ist bis zur Mittagszeit Lesezeit auf Deck 5. Dann ein kurzer Aufenthalt in der AIDA Lounge mit Blick voraus auf den Horizont. Die Wolkendecke lichtet sich leider nicht. Ganz im Gegenteil: Zum Nachmittag beginnt es stärker und ausdauernder zu regnen.
Dafür gibt es dann reichlich Programm im Schiffsinneren: Zunächst die nächste Kunstauktion, dann Kaffee und Kuchen zum 3. Advent in der AIDAbar, dann eine Ausflugspräsentation im Theatrium und zum Abend die Show Musical Dreams, eine farbenfrohe Show mit atemberaubender Artistik und mitreißendem Gesang bekannter Musical Highlights und Evergreens sowie Hits aus bekannten Disney Musicals. Direkt im Anschluss startet der Weihnachtsmarkt im Theatrium: Neben Bastelanleitungen für die Weihnachtszeit werden auch Seemannsknoten für Jedermann angeboten. Gegen den Durst gibt es Glühwein oder eine heiße Schokolade mit Sahne. So kommt trotz der warmen Temperaturen Weihnachtsstimmung auf.
Gegen 8:00 Uhr erreicht AIDAblu Port Victoria auf Mahé, die größte der 115 Trauminseln der Seychellen. Bereits von Bord aus sind diverse Souvenirstände auf der Pier zu sehen, welchen wir nach dem Frühstück einen Besuch abstatten. Die Inhaber der Stände sind gut auf den Tourismus eingestellt und akzeptieren neben der Landeswährung Seychellen Rupie auch US Dollar und Euro. Die Preise sind aber recht gehoben mit bis zu fünf Euro für einen Kühlschrankmagneten. Nach einem ersten stöbern gehen wir in Richtung Zentrum, allerdings weniger für Sightseeing als viel mehr zum Geocachen, da wir noch ein wenig Zeit zu überbrücken haben, bis der gebuchte Ausflug zum Beau Vallon Bay startet, einem der bekanntesten Strände der Seychellen mit goldenem Sandstrand und zerklüfteten Granitfelsen.
Auf dem Weg zum Strand findet eine kurze Panoramafahrt durch die kleinste Hauptstadt der Welt, Port Victoria, statt. Es geht unter anderem an der Nationalbibliothek, dem Clock Tower und einem Hindu-Tempel vorbei - alles Ziele, welche wir am kommenden Tag auf eigene Faust erkunden werden. Der Ausflug kostet 60,- Euro pro Person und hat eine Gesamtdauer von vier Stunden wovon drei Stunden Zeit zum Baden, Relaxen, Sonne tanken oder Spazieren gehen zur Verfügung stehen.
Am zweiten Tag auf den Seychellen steht die Besichtigung von Port Victoria an. Vom Hafen aus bis ins Stadtzentrum ist eine Strecke von etwas mehr als einem Kilometer zu bewältigen. Dies ist ganz entspannt in rund 20 Minuten geschafft. Das erste sehenswerte Gebäude, welches wir passieren ist die Nationalbibliothek. Keine fünf Gehminuten entfernt sind wir dann im Art-Viertel. Hier stellen Künstler aus Schrott sehenswerte Dinge her. Desweiteren gibt es an der Francis Rachel Street die Esplanade Craft Kiosks, kleine Holzbuden, wo die Einheimischen allerhand Schnickschnack verkaufen.
Dem Straßenverlauf weiter folgend erreichen wir die Kreuzung Albert Street / Independence Avenue, wo sich neben dem Nationalmuseum für Gesichte die Hauptsehenswürdigkeit von Port Victoria befindet, der Clock Tower. Die Nachbildung des Uhrenturms von der Vauxhall Bridge in London wurde 1903 zu Ehren der Queen aufgestellt und ist mittlerweise das Wahrzeichen der Seychellen. In der Albert Street passieren wir die katholische St. Paul Kirche; unser Ziel ist die ganz im Norden der Stadt zu findende Cathedral of our Lady of the Immaculate Conception, die wir auch von innen besichtigen. Die Kirche wurde 1874 erbaut und erinnert an den französischen Kolonialstil.
Von der Kathedrale aus geht es zu Hindu Tempel Arul Mihu Navasakthi Vinayagar, welchen wir leider nur von außen bewundern können, da dieser zu der Zeit unseres Besuchs leider geschlossen ist. Nun folgt ein kleiner Abstecher zum Old Grave Yard, dem alten Friedhof. Hier hat man das Gefühl mitten im Dschungel zu sein. Ein sehr mystischer Ort, da die Natur im Laufe der Zeit alles überwuchert hat - ein sogenannter Lost Place.
Mit einem ehrfürchtigem Gefühl und nach einigen tierischen Begegnungen verlassen wir diesen menschenverlassen Ort und stürzen uns ins bunte Treiben des Sir Selwyn Clarke Market, auf dem Obst, Gemüse, frischer Fisch, Gewürze, Kokosöl und Souvenirs angeboten werden. Hier kann recht preiswert eingekauft werden - allerdings dürfen die meisten der frischen Lebensmittel nicht mit an Bord gebracht werden, sodass wir es beim Gucken belassen und uns durch die engen und menschenüberfüllten Straßen rund um den Markt unseren Weg bahnen zurück in Richtung Hafen. Dabei geht es unweigerlich noch durch so manches Souvenirgeschäft.
Da am heutigen Tag ein Passagierwechsel ansteht und gut ein Viertel neue Gäste an Bord kommen, ist es Pflicht, dass erneut eine Seenotrettungsübung stattfindet. An dieser Veranstaltung müssen alle Gäste - auch die, die bereits seit Mauritius mit an Bord sind - teilnehmen. Dafür gibt es am Abend aber auch für alle Gäste den sogenannten Happy Holiday Sekt: für die neuen Gäste zum Willkommen heißen und für die Durchfahrer zum Bergfest.
Für den heutigen Seetag haben wir für 25,- Euro pro Person einen Tagesaufenthalt in der Wellness Oase gebucht. Diese darf von uns dann in der Zeit von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr genutzt werden - inklusive der exklusiven Nutzung des großzügigen Whirlpools, der Erlebnisdusche sowie der separaten Sonnenterrasse. Zusätzlich gibt es beheizte Wasserbetten, Vibrationsliegen mit LED-Beleuchtung und Musik sowie zur Erfrischung Wasser und Tees und zur Stärkung frisches Obst. Das gläserne Dach kann bei gutem Wetter - so wie heute - geöffnet werden. Zudem gibt es einen direkten Zugang zur Saunalandschaft.
Ab 9:00 Uhr liegt AIDAblu im Hafen von Antsiranana. Die Stadt liegt ganz im Norden Madagaskars und ist die Hauptstadt der Region Diana und die fünftgrößte Stadt der Republik. Für den heutigen Tag haben wir uns für einen durch AIDA organisierten Ausflug im Tuk Tuk entlang der Bucht von Diego Suarez entschieden:
Ab circa 10:00 Uhr geht es im charakteristischen Tuk Tuk, dem typischen dreirädrigen Taxis dieser Gegend, ins Dorf Ramena. Auf der Fahrt ist das Dorf werden wir mit der „afrikanischen Realität“ konfrontiert, denn Madagaskar gehört zu den ärmsten Ländern der Welt: Die Armut der Menschen ist offensichtlich, kleine Holz- und Wellblechhütten säumen die Straßenränder. Überall liegt Müll oder er wird direkt an der Straße verbrannt. Die Straßenverhältnisse selbst sind nach deutschen Maßstäben als miserabel zu bezeichnen: asphaltierte Straßenabschnitte zeichnen sich dadurch aus, dass diese mit tiefen Schlaglöchern übersät sind, sodass die Tuk Tuk Fahrer regelrecht Slalom fahren müssen. Nichtasphaltiere Abschnitte sind äußerst uneben und nach Regenfällen verschlammt. Ebenfalls am Straßenrand sind viele freilaufende Tiere zu sehen: Hühner, Ziegen, Schafe, Ochsen und unzählige Hunde. Kurz gesagt bei unserem ersten Aufenthalt auf Madagaskar, einem Entwicklungsland, dass sich weit hinter dem Entwicklungsstand Europas befindet, erwartet uns ein regelrechter "Kulturschock". Nichtsdestotrotz sind wir außerordentlich positiv von den Einheimischen beeindruck, welche sich trotz der widrigen Umstände durch außerordentliche Lebensfreude auszeichnen. Kinder kommen an die Straße gelaufen, um der Tuk Tuk Kolonne zuzuwinken und sind sich maßlos am freuen, wenn zurück gewunken wird. Ebenso verhält es sich mit Erwachsenen, welche sich augenscheinlich über die Besucher freuen - jedenfalls sind ausnahmslos alle Einheimischen gut gelaunt und am lachen.
Auch bei der Ankunft im Dorf Ramena werden wir von Einheimischen Frauen und Kindern empfangen. Diese sind auf einer eher zurückhaltentenden Art darauf aus, uns ihre Waren wie Muscheln, Holzschnitzereien oder bunte Tücher zum Kauf anzubieten. In dem Dorf haben wir etwa eine dreiviertel Stunde Aufenthalt. Da das Dorf direkt am feinsandigen Strand gelegen ist, nutzen wir die Zeit für einen kleinen Spaziergang und können auf dem Meer Fischer in ihren landestypischen Holzbooten beobachten.
Während der Weiterfahrt entlang einer der schönsten Buchten der Welt, vorbei am Zuckerhut, an Baobabbäumen und dem Franzosenberg, wo jeweils Fotostopps eingelegt werden, besuchen wir einen lokalen Markt, wo wir frische Säfte und Früchte angeboten bekommen und selbstverständlich auch das ein oder andere Souvenir.
Nach dem Marktaufenthalt geht die Fahrt durch Diego Suarez weiter und stoppt als nächstes im Zentrum von Antsiranana an der Rue Colbert, wo es zahlreiche Geschäfte und Restaurants gibt. Hier erhalten wir erneut etwas Freizeit, um durch die Geschäfte zu stöbern. Im Anschluss an die Freizeit geht es nach insgesamt rund viereinhalb Stunden Ausflugszeit zurück zum Hafen, wo direkt auf der Pier seit dem Anlegen eine Band spielt.
Das schönste Erlebnis des Tages ist, dass zum Abend hin auf der Pier regelrecht ein Fest entsteht, wo Einheimische und Touristen miteinander zu der Musik tanzen, miteinander lachen und sich über das Zusammentreffen einfach nur freuen. Auch die einheimischen Guides beteiligen sich mit einer Break-Dance-Einlage an diesem Fest. Eine außerordentlich losgelöste Stimmung, die pure Lebensfreude versprüht.
Für ihre Vielfalt an wohlriechenden Duftpflanzen und Gewürzen wie Vanille, Nelken und Ylang-Ylang wird Nosy Be Parfuminsel oder Insel der Düfte genannt. Madagaskars zweitgrößte Insel liegt nur zehn Kilometer westlich der Hauptinsel und lockt mit fruchtbaren Plantagen, ursprünglicher Natur und traumhaften Badestränden. Und zu genau so einem traumhaften Badestrand wollen wir heute. Dazu haben wir einen Ganztagesausflug zum Andilana Beach im Nordwesten von Nosy Be gebucht.
Um den Ausflug starten zu können müssen wir zunächst mit dem Tenderboot an Land, denn AIDAblu liegt heute vor der Küste auf Reede. An der Pier stehen unzählige Busse bereit. Unser AIDA-Scout geleitet uns zum richtigen Bus. Die etwa eineinhalb stündige Fahrt ist durchaus als abenteuerlich zu bezeichnen, denn obwohl Nosy Be aufgrund seiner schönen Strände den Tourismus bereits fortschreitender etabliert hat, ist die Infrastruktur aus europäischer Sicht ebenfalls erschreckend: asphaltierte Straßen sind mit Schlaglöchern übersät, nicht asphaltierte Abschnitte ähneln einer Buckelpiste. So ist die Durchschnittsgeschwindingkeit, mit der sich der Bus voran kämpft, mit unter 30 Km/h sehr niedrig. Dennoch erreichen wir in der kalkulierten Zeit unser Ziel. Erwartet werden wir an dem exklusiv für uns reservierten Strandabschnitt mit einem leckeren Willkommensgetränk - wahlweise frischer Mango-, Papaya- oder Melonensaft.
Im Anschluss haben wir etwa fünf Stunden Zeit, um die Seele baumeln zu lassen: entweder einfach auf der Liege relaxen, ein Bad im 28°C warmen Meer genießen oder am Strand zu spazieren. Vor Ort gibt es keine Umkleidekabinen und die sanitären Einrichtungen sich für Madagaskar als fortschrittlich zu bezeichnen - für europäische Verhältnisse als vorzeitlich. Das WC ist eine kleine Bambushütte und erinnert an ein Plumpsklo. Immerhin ist es mit einer Wasserspülung ausgestattet. Auch dieses gehört in die Kategorie "Erlebnisse der Reise".
Als keinen Höhepunkt gibt es dann ein wahrhaft hochwertiges 4-Gang-Mittagessen am Strand. Eröffnet wird dieses mit einem frischen Shrimpssalat, gefolgt von einer gegrillten Krabbe mit Reisbeilage, bevor als Hauptgang eine gegrillte Languste mit Gemüsebeilage auf uns wartet. Zum Dessert gibt es dann ein Stück Kokoskuchen mit einem Früchtespieß. Alle Meeresfrüchte sind fangfrisch und qualitativ sehr gut. Nach dem Essen ist wieder Freizeit, bis es dann nach einem fantastischen Tag am feinsandigen Strand wieder zurück zum Schiff geht.
Der vierte Seetag der Reise ist recht unspektakulär, da wir diesen ganz faul am Pooldeck verbringen, um das gute Wetter zu genießen und die Seele baumeln zu lassen. Somit gehen die meisten Programmpunkte des Tages an uns vorbei.
Am Nachmittag findet im Theatrium die Nautische Stunde mit dem Kapitän statt. Hier haben die Gäste die Möglichkeit dem Kapitän Fragen rund um das Thema Nautik und Seefahrt zu stellen, welche dieser nach bestem Wissen mit einer Prise Humor beantwortet: Frage: "Wie wird das Schiff gesteuert?" Antwort des Kapitäns: "Ich hab da so eine App, mit der kann ich von überall das Schiff steuern..." Natürlich kommt nach diesem kleinen Joke auch eine ernsthafte Erklärung wie das Schiff navigiert wird.
Am Abend gibt es die Show Gimme, Gimme, Gimme mit den größten Hits der schwedischen Kultgruppe ABBA, welche mit überraschenden Effekten und jeder Menge Party zum Mitmachen einlädt.
Die ganz mutigen Gäste erhalten zum späteren Abend auf dem Pooldeck die Möglichkeit selbst zu zeigen was in ihnen steckt. Wer sich traut, kann sein Gesangstalent beim Karaoke unter Beweis stellen. Hierbei steht nicht der Wettbewerb, sondern der Spaß im Mittelpunkt.
Heute stoppt AIDAblu im größten Hafen Madagaskars in Toamasina, welches auf Französich Tamatave heißt. Der Hafen ist auch die größte Attraktion der Stadt. Von hier aus wird ein Großteil der
Exportprodukte wie Gewürze, Kaffee, Zucker und Fisch in alle Welt verschifft. Daher wird Toamasina auch als Madagaskars Tor zur Welt bezeichnet.
Da die Stadt selbst recht wenig für Touristen zu bieten hat, machen wir einen Ausflug zum Tierpark von Ivoloina, wo 13 verschiedene Lemurenarten, Schildkröten, Chameleons, Schlangen,
Schmetterlinge, exotische Frösche und so manch anderes Tier zuhause sind.
Die Fahrt dorthin in landestypischen Kleinbussen über ausgefahrene Sandwege hinein in den Urwald kann uneingeschränkt als erlebnisreich betitelt werden. Am Eingang zum Park heißt eine farbenfroh
gekleidete Folkloregruppe die ankommenden Gäste lautstark mit Gesang und Tanz willkommen, sodass im Nu eine einmalige Atmosphäre entsteht.
Im Park selbst werden wir durch unseren Guide geführt und erhalten zahlreiche Informationen auch zur Pflanzenwelt Madagaskars. So wachsen im Tierpark zum Beispiel auch Zimtbäume und
Jackfruit-Bäume, sodass uns in einem kurzen Exkurs etwas zur Zimtherstellung beziehungsweise zur Verarbeitung der Jackfrucht erzählt wird.
Über die zum Teil recht steilen Wege geht es kreuz und quer durch den Zoo, wobei wir alle obengenannten Tiere - mit Ausnahme der Schmetterlinge, welchen es bei über 30° Celsius wohl ebenfalls zu
warm ist - zu sehen bekommen.
Nach rund zwei Stunden Aufenthalt geht es zurück nach Toamasina, wo auf dem Weg zum Schiff noch ein Stopp am zentralen Markt eingelegt wird. Hier gibt es neben Früchten und Gewürzen auch
Textilien, Holzschnitzereien, Fossilien und so manch anderes Mitbringsel. Allerdings ist uns der Markt zu überfüllt, es geht nur im Stop and Go Tempo voran und die Händler sind sehr aufdringlich.
In Ruhe das Angebot zu sondieren, ist unmöglich. Und vor dem Markt wird offensiv gebettelt. Diesen Teil des Ausflugs hätten wir uns ersparen können. Daher sind wir durchaus etwas froh, als wir
endlich wieder am Schiff sind.
Am heutigen Seetag gibt es jede Menge Programm, denn es ist der 24. Dezember, es ist Heiligabend. Und das muss natürlich gefeiert werden! Pünktlich um 15:30 Uhr kommt der Weihnachtsmann ins
Theatrium. Da heißt es dann für die kleinen Gäste an Bord : Bescherung.
Ab 17:00 Uhr findet die Weihnachtsgala statt: hierbei füllt sich die gesamte Bühne mit Vertretern aus dem Kreis der Offiziere und der gesamten Crew und es werden gemeinsam mit den Gästen
internationale Weihnachtslieder gesungen. Zudem wird auf der Videoleinwand die besinnliche Weihnachtsansprache von Pastor Gereon aus Essen übertragen.
Um 18:00 Uhr öffnet auf dem Pooldeck der Weihnachtsmarkt, auf dem Glühwein und Kakao angeboten werden. Für die entsprechende Stimmung sorgt der Gitarrist mit Weihnachtssongs aus der
Pop-Szene.
Und als ob es nicht schon ausrechend wäre, dass heute Heiligabend ist, findet zudem noch das Farewell-Dinner statt, da heute der letzte Abend an Bord für alle in Mauritius abreisenden Gäste ist.
Daher gibt es ganz besondere Speisen wie zum Beispiel Hummer und Filetsteaks, alles ist mit Fruchtschnitzereien dekoriert und zur Feier des Tages stehen überall am Buffet
Schokoweihnachtsmänner.
Um 21:30 Uhr findet auf dem Pooldeck die offizielle Verabschiedung durch den General Manager statt und es gibt zum Anstoßen das obligatorische Sektbuffet. Insgesamt ein sehr schöner Tag mit
passendem Programm.
In aller Früh um 5:00 Uhr wartet bereits der Transferbus zum Flughafen auf uns. Somit heißt es zum Sonnenaufgang Abschied nehmen und wir sagen "Auf AIDAsehen" AIDAblu! Der Transfer zum Airport dauert etwa 45 Minuten, sodass wir ganz entspannt einchecken und am Flughafen in einem Bistro unser zweites Frühstück des Tages genießen können, bevor der Rückflug startet.