Über das Pfingstwochenende heißt uns AIDAluna vom 19.05. bis zum 21.05. für eine Kurzreise willkommen. Es geht von Kiel aus zur dänischen Hauptstadt nach Kopenhagen und retour. In Kopenhagen haben wir dann einen Tag lang Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Da wir bereits zweimal mit AIDA in Kopenhagen waren (2014 auf der Route Perlen der Ostsee und 2017 auf der Route Ostseekreuzfahrt), ist dies bereits unser dritter Aufenthalt in der Stadt und somit kennen wir schon so manche sehenswerte Ecke und konzentrieren uns dieses Mal auf Bereiche, welche wir bisher noch nicht besucht haben. Unser Fokus liegt dabei auf Christianshavn im Stadtteil Christiania.
Wir reisen mit dem eigenen PKW nach Kiel an. Während unserer Kreuzfahrt verweilt unser Fahrzeug auf einem Stellplatz beim Anbieter Parken und Meer. Für das Wochenende werden 39,- Euro Gebühr verlangt. Dafür ist dann aber auch der Transfer vom Stellplatz zum Kreuzfahrtterminal inklusive, welchen wir gegen 14:30 Uhr erreichen.
Der Check-In findet dieses Mal nicht wie gewohnt im Terminal am Ostseekai statt, sondern am Norwegenkai. Dieser Terminal ist für Fähren erbaut und nicht für die Massen an Gäste ausgelegt, die ein Kreuzfahrtschiff an Bord nimmt. Somit dauert es mehr als zweieinhalb Stunden vom Anstellen in der Schlange bis zum Betreten des Schiffes. Eine aus meiner Sicht organisatorische Katastrophe, welche für Gedrängel und unnötigen Stress vor Reiseantritt sorgt, steigert zudem den Unmut vieler Gäste, da seitens AIDA klare Ansagen zum Ablauf fehlen.
Um den Umständen etwas gutes abzugewinnen: Unsere Kabine ist direkt bezugsbereit und das Reisegepäck steht bereits vor der Kabinentür. Jedoch geht es nach einem nur kurzen Aufenthalt direkt ins Weite Welt Restaurant, damit wir noch in Ruhe zu Abend essen können, da gegen 21:00 Uhr die Seenotrettungsübung auf dem Programm steht und es bereits 18:30 Uhr ist. Zudem erwartet uns um 22:15 Uhr das Welcome-Sektbuffet, sodass wir zum Auslaufen ein Gläschen zum Anstoßen haben.
Gegen 12:00 Uhr legt AIDAluna im Hafen von Kopenhagen an der Langelinie an, sodass uns bis zum Ablegen am Abend ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um das geplante Programm an Land zu absolvieren. Kurz nach verlassen des Schiffes kommen wir zur ersten Sehenswürdigkeit, der neuen Meerjungfrau, welche von vielen - meist männlichen - Touristen als die schönere Meerjungfrau betrachtet wird. Trotzdem ist die kleine Meerjungfrau das Wahrzeichen der Stadt. Kurz nach dem Jachthafen an der Uferpromenade Langelinie sitzt sie, etwas abseits in einem Hafenbecken, und wartet auf ihren Märchenprinzen, den sie liebt und doch nicht haben kann, weil sie selbst eine Kreatur des Wassers ist. So hat der Nationaldichter Hans Christian Andersen das Märchen um "Lille Havfru", die Königstochter aus dem Meer, nun einmal geschrieben. Und so kommen Touristen in Scharen zur kleinen Bronzefigur am wohl romantischten Platz von ganz Kopenhagen.
Weiter geht es in Richtung Altstadt vorbei am Kastell bis zum sehenswerten Gefion Springbrunnen. Er ist das größte Denkmal in Kopenhagen und wird als Wunschbrunnen benutzt. Die Figurengruppe zeigt Gefion, die Asenjungfrau aus der germanischen Mythologie und ihre zu Stieren verwandelten Söhne.
In direkter Nähe befindet sich die St. Alban Kirche, eine im Jahr 1885 erbaute Anglikanische Kirche. Sie ist Zentrum einer kleinen anglikanischen Gemeinde in Kopenhagen.
Von dort aus ist es nicht weit bis zum Amaliehaven, wo wir einen Abstecher zum Schloss Amalienborg, der Residenz der dänischen Königin, einlegen. Auf dem achteckigen Platz, welcher von vier Prinkbauten eingerahmt wird, befindet sich ein Reiterstandbild Frederiks V. Königlich ist auch die tägliche Wachablösung der Leibgarde vor Königin Margarethes Residenz. Um 11:30 Uhr verlassen die Soldaten Schloss Rosenborg und marschieren bis Schlos Amalienborg, wo um 12:00 Uhr die Wachablösung vollzogen wird. Dieses Spektakel bleibt uns bei diesem Besuch aufgrund der späten Liegezeit verwehrt. Dennoch ist der Platz selbst sehenswert genug.
Vom Schlossplatz aus führt uns der Weg nach Nyhavn, ein altes Vergnügungsviertel Kopenhagens, das mit seinen farbenfrohen Giebelhäusern, seinen kleinen Hotels, Restaurants und Bars sowie seinen am Kai liegenden Traditionsschiffen eine einzigartige Atmosphäre verbreitet. Hier lebte einst Dänemarks Märchendichter Hans Christian Andersen.
Über die erst 2016 eröffnete Inderhavns-Brücke geht es hinüber zum Christianshavn im Ortsteil Christiania. Die Freistadt Christiania ist eine alternative Wohnsiedlung in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, die seit 1971 besteht. Hier erwartet uns ein Überangebot an kulinarischen Versuchungen. Diverse Bars, Grills und Foodtrucks bieten den Passanten ihre Leckereien an. Was wir als besonders empfinden wir, dass alle Anbieter nur die Zahlung per Kreditkarte akzeptieren. Bargeld wird nicht angenommen - egal in welcher Währung. Christianshavn befindet sich auf einer künstlichen Insel südöstlich der Innenstadt und entstand im Jahr 1619. Bis heute ist das Kanalsystem aus dem 17. Jahrhundert intakt und verleiht dem Stadtteil seinen ganz besonderen Charme. Auch die zahlreichen ursprünglichen Häuserfassaden tragen dazu bei. Somit schlendern wir entlang der Kanäle und lassen uns vom Charme dieses Viertels verzaubern, ehe es über die Knippelsbrücke zurück ins Zentrum geht.
An der Børsgrad befindet sich das Gebäude der dänischen Börse, welches im Auftrag von König Christian IV. errichtet und 1624 fertiggestellt wurde. Direkt gegenüber auf der anderen Seite des Holmens Kanals liegt die Holmens Kirche, eine evangelisch-lutherische Kirche. In dieser Kirche heiratete 1967 Königin Margarete II.
Nur wenige Schritte weiter stehen wir vor Schloss Christiansborg mit seiner imposanten Schlosskirche. Schloss Christiansborg beherbergt die Spitzen der drei Staatsgewalten des Königreichs Dänemark. Es ist weltweit der einzige Repräsentationsbau, der die höchsten Vertreter von Exekutive, Legislative und Judikative unter einem Dach vereint: Neben den Räumen des Parlaments befinden sich das Oberste Gericht, ein Dienstsitz des Ministerpräsidenten sowie Königliche Empfangsräume im Schloss. Der heutige Bau wurde in der Zeit von 1906 bis 1937 errichtet.
Vom Schlossplatz aus geht es in die Einkaufsstrasse Stroget, einer Fußgängerzone, deren Gesamtlänge rund 1.100 Meter beträgt. Hier befinden sich unzählige Geschäfte, Souvenirläden und Cafes. Zudem findet man hier das Guinness World Records Museum.
Über den Neuen Königsplatz (Kongens Nytorv), welcher gerade umgebaut bzw. renoviert wird, führt uns der Weg wieder nach Nyhavn und von dort aus immer an der Wasserkante entlag bis zurück zur Langelinie, wo AIDAluna auf uns wartet. Auf dem Rückweg passieren wir erneut die kleine Meerjungfrau, welche am Nachmittag frei von Touristenmassen bestaunt werden kann. Ein schöner Abschluss einer schönen Tour durch die dänische Hauptstadt.
Zurück am Bord erwartet uns das obligatorisch am letzten Abend einer jeden Kreuzfahrt stattfindende Farewell-Dinner, bei dem das Buffet noch reichhaltiger und üppiger als sonst ausgelegt ist. Es werden ganz besondere Speisen angeboten und als Highlight gibt es zum Dessert die extra gestaltete Abschiedstorte. Zudem ist das Buffet mit zahlreichen Obst- und Gemüseschntzereien verziert, welche einen nur staunen lassen über die Kreativität und Professionalität der sogenannten Fruit-Carver.
Auch das traditionelle Sektbuffet findet am letzten Abend statt und soll den Gästen den Abschied ein wenig leichter machen. So kann man dann die Reise - auch wenn es sich nur um eine Kurztour handet - revue passieren lassen.
Am nächsten Morgen ist AIDAluna dann schon wieder in Kiel. Von Bord aus können wir das Wendemanöver der Queen Elizabeth verfolgen, welche ebenfalls am diesem Morgen in Kiel fest macht. Die
Ausmaße dieses Oceanliners sind immer wieder beeindruckend und es werden Erinnerunden an unsere Zeit an Bord der Queen Elizabeth geweckt, als wir 2017 von Southampton nach Hamburg zu Gast waren.
Mit diesen schönen Eindrücken geht es nach einem letzten leckeren Frühstück kurz vor 11:00 Uhr von Bord. Am Ausgang des Terminals werden wir nett von einem Mitarbeiter von Parken und Meer
empfangen. Dieser weist uns den Transferbus zu, welcher uns zum Stellplatz unseres PKWs bringt, wo wir ganz unkompliziert unseren Wagen erhalten und für die Rückfahrt noch mit einer kleinen
Snacktüte überrascht werden.